Girokonto kostenlos – geht das überhaupt?
Ein Girokonto ist für den Verbraucher in der Regel mit Kosten, in Form von Grundgebühren und Kosten für Einzelaufträge wie Überweisungen etc., verbunden. Doch werden diese Kosten oft unnötig bezahlt, da sie zum Einen nicht erforderlich sind für die Bank, um ihre Kosten zu decken. Denn die Banken, die ein gebührenfreies Girokonto nicht anbieten, erhalten genau so wie die Banken, die ein kostenloses Girokonto anbieten, ihre Gegenleistung durch das Anlegen des Geldes, das der Kunde der Bank anvertraut.
Die kostenlosen Anbieter im Vergleich – Stand: Oktober 2024
Hinweis: Information laut § 18 Abs. 6 Zahlungskontengesetz:
Dieser Vergleich stellt keine vollständige Marktübersicht dar.
Die Gebühren, die diejenigen Banken, die ein kostenfreies Girokonto nicht anbieten, in Rechnung stellen, stellen somit zusätzliche Einnahmen für die Bank dar. Ein Girokonto kostenlos für den Kunden ist für die Bank nicht etwa nachteilig. Eine Bank kann demnach sehr wohl ein kostenloses Girokonto anbieten. Diese Girokonten sind daher für Kunde und Bank ein gewinnbringendes Geschäft.
Für wen ein kostenfreies Girokonto geeignet ist
Um ein Girokonto kostenlos zu erhalten, muss man in der Regel allerdings ein paar Voraussetzungen erfüllen. Die wichtigste Voraussetzung ist zunächst ein Internetzugang, den man sich auch gelegentlich in Internet-Café’s verschaffen kann, also nicht unbedingt ein Internetzugang zu Hause. Denn etwa sogenannte Direktbanken, also Banken, die gar keine Filialen vor Ort führen oder bundesweit nur sehr wenige, sind überhaupt nicht anders erreichbar. Man kann sich ein kostenloses Girokonto nur online einrichten lassen. Zudem sollte man auch einige Internet-Grundkenntnisse mitbringen und selbständig Überweisungen tätigen können.
Wer ein kostenloses Girokonto anbietet
Die meisten Direktbanken bieten ein Girokonto ohne Kosten an, aber auch einige Banken vor Ort. Man kann demnach auch direkt bei seiner Hausbank anfragen, ob und unter welchen Voraussetzungen sie ein solches Girokonto anbietet. Meist muss man die Überweisungen selbst tätigen und sich etwa die Kontoauszüge selbst -zu Hause oder in einem Internet-Cafè- ausdrucken.
Weiters kann ein Girokonto ohne Gebühren auch mit einem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto verknüpft sein. Zudem bieten Festgeldkonten hohe Zinsen an. Anhand eines Vergleich der Festgeldkonten lässt sich schnell herausfinden, welche Bank die höchsten Zinsen und sonstige Goodies bietet. Will man Tagesgeld vergleichen, so sollte man nicht nur auf die Zinsen achten, sondern auch darauf, dass das Girokonto, welches meistens mit angeboten wird, auch ohne weitere Gebühren ist.
Inhaltsverzeichnis
Was ein gebührenfreies Girokonto bietet
Im Prinzip hat man bei einem kostenlosen Girokonto genau dieselben Funktionen, die man auch bei einem Girokonto hat, bei dem Gebühren anfallen. Bei einigen Banken erhält man Kontoauszüge nicht per Post zugesandt, sondern man muss sie sich selbst ausdrucken. Meistens kann man auch nicht Überweisungen am Bankschalter vornehmen lassen, sondern man muss sie selbst online ausführen. Ein gutes Girokonto sollte auch über eine Tagesgeldkonto oder einer Tagesgeldfunktion verfügen, damit man für sein Geld auch kurzfristig und flexibel Zinsen generieren kann. Die besten Konten mit den höchsten Tagesgeldzinsen findet man im Vergleich auf https://www.bank-ratgeber.de/tagesgeld-zinsen.
Vorteile
Ein kostenfreies Girokonto ist mit einer ganzen Reihe von Vorteilen verbunden. Der wichtigste Vorteil ist selbstverständlich der, dass man keine Gebühren zahlen muss. Aber Achtung: Wenn man das Girokonto überzieht, muss man dennoch Sollzinsen zahlen. Wenn also von kostenfrei die Rede ist, dann bezieht sich das ausschließlich darauf, dass keine Grundgebühren zu zahlen sind und keine Gebühren für Transaktionen, die man über die Bank abwickelt.
Der nächste große Vorteil ist, zumindest bei den meisten Banken, dass man die Überweisungen selbst direkt tätigt und diese mithin schneller, in der Regel sofort, ausgeführt werden. Nur bei einigen wenigen Banken muss ein Bankmitarbeiter die Überweisung freigeben, was dann genauso zeitaufwendig ist, wie wenn man in einer Bankfiliale den Mitarbeiter vor Ort die Überweisung ausführen lässt,oder -noch zeitaufwendiger- den Überweisungsträger ausfüllt und ihn in den Briefkasten der Bank einwirft.
Ein solches Girokonto hat zudem den Vorteil, dass man an Geldautomaten von mehreren Banken gebührenfrei Geld abheben kann. Viele Banken haben sich zu Vereinigungen zusammengeschlossen, etwa zu dem sogenannten Cashpool oder der Cash Group, so dass man an den Geldautomaten der jeweiligen Banken kostenfrei Geld abheben kann.
Auch bieten die meisten Anbieter kostenloser Girokonten gleichzeitig eine kostenlose Kreditkarte an. Ohne Kreditkarte kann man heutzutage viele Transaktionen über das Internet nicht abwickeln. Zu nennen sind da etwa Flugbuchungen oder Hotelreservierungen. Eine Kreditkarte ist demgegenüber bei vielen Banken mit hohen Gebühren verbunden, so das viele Bankkunden -zu Recht- von einer teuren Kreditkarte absehen. Das müssen sie bei einer Bank, die kostenlose Girokonten anbieten, nicht. Wer welches Konto mit einer kostenlosen Kreditkarte anbietet findet man online bei einem Kreditkarten Vergleich.
Nachteile
Als einen Nachteil könnte man betrachten, dass man – zumindest bei einem Girokonto einer Direktbank – keinen Berater vor Ort mehr hat. Wenn man also mal das Konto überziehen möchte oder über einen Kredit sich beraten lassen will, dann kann man nur die Online-Beratung oder die telefonische Beratung in Anspruch nehmen. Fraglich ist jedoch, ob das wirklich ein Nachteil ist, konkret, ob der Bankmitarbeiter vor Ort einen größeren Spielraum beim Anbieten von Leistungen hat als derjenige aus der Entfernung. Meistens sind die Bankmitarbeiter vor Ort an die internen Anweisungen bei der Kreditvergabe gebunden und können nicht viel mehr anbieten als die Mitarbeiter der Direktbanken. Wer etwa einen oder mehrere Schufa-Einträge hat, der wird bei einer Bank vor Ort meist auch dann keinen Kredit bekommen, wenn er dem Bankmitarbeiter besonders sympathisch ist oder ihn noch so lange kennt.
Eine weiterer Nachteil könnte sein, dass einige Banken für das Führen eines kostenlosen Girokontos -meist sind das Banken vor Ort- einen monatlichen Mindestgeldeingang fordern.
Das bedeutet, dass keine Gebühren anfallen, wenn mindestens ein Betrag, den die Bank festlegt, monatlich auf dem Konto eingeht. Sobald der festgelegte Betrag nicht mehr eingeht, fallen Gebühren an. Das hat wohl damit zu tun, dass die Banken an dem überlassenen Geld des Kunden verdienen und so abgesichert sein wollen, dass sie tatsächlich Geld erhalte, womit sie arbeiten können. Ansonsten ist ein gebührenfreies Girokonto zum Nachteil der Banken.
Zusammenfassung
Letzten Endes lässt sich sagen, dass ein kostenfreies Girokonto mit vielen Vorteilen verbunden ist für Bankkunden, die einige wenige Voraussetzungen hierfür erfüllen.